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Geld
können Sie mal stecken lassen.
Was
tun, wenn das Haushaltsgeld nicht reicht, man aber dringend einen
Entsafter haben will und außerdem jemanden zum Tapezieren
braucht? Ganz einfach: Tauschen statt bezahlen. In vielen hessischen
Städten gibt es inzwischen sogenannte Tauschringe, eine
praktische und kostengünstige Form der Nachbarschaftshilfe.
Tauschringmitglieder helfen sich mit Dienstleistungen und
Gegenständen gegenseitig aus. Ob Malern, Rasenmähen,
Fenster-putzen, Hundesitting, Nachhilfe, Tippen... ein Blick in die
Marktzeitung des Tauschrings, ein oder zwei Anrufe, und schon kommt
eine helfende Hand vorbei.
Richard B. aus Gießen führt
mit 79 Jahren zwar seinen Haushalt noch alleine, traut sich aber
nicht mehr zu, die Fenster zu putzen. Darum bittet er seine
Tauschringkollegin Margarete S. Zwei Stunden braucht sie für
seine Fenster. Ganz umsonst putzt sie die aber nicht.
Die
Währung
Ob
Fensterputzen oder irgendeine andere Dienstleistung, jede Arbeit ist
gleich viel wert. Im Gießener Tauschring gibt es für eine
Stunde Arbeit vier Zeitpunkte (so genannte Talente) in Gutscheinform.
Die kleinste Einheit ist ein Zeitpunkt für eine viertel Stunde.
Beim Tauschen von Gegenständen müssen die Tauschpartner die
Punkte untereinander aushandeln. Margarete S. bekommt also für 2
Stunden Fensterputzen bei Richard B. 8 Zeitpunkte. Fallen bei einer
Dienstleistung zusätzlich Kosten an, z.B. bei einem Fahrdienst
Benzingeld oder bei Kuchenbacken Zutaten, sollten diese aber
tatsächlich bezahlt werden!
Tauschen
mit jedem Mitglied
Das
Besondere am Tauschring ist der Ring. Jeder kann mit jedem tauschen.
Nur weil Margarete S. die Fenster von Herrn B. geputzt hat, muss sie
noch lange nicht seine Hilfe in Anspruch nehmen. Mit ihren Punkten
geht sie lieber bei Ika B. zur Massage. Ika B. nutzt ihre Punkte und
lässt von Burkhard L. ihr Fahrrad repariere, außerdem
sammelt sie Punkte auf Vorrat für ihren Umzug im Sommer.
Tauschen
und Kontakte knüpfen
Tauschen
ist eine tolle Möglichkeit viele Leute kennen zu lernen. Deshalb
werden Tauschringe besonders von Alleinstehenden, Senioren und nicht
Berufstätigen genutzt. Meistens findet einmal im Monat oder
einmal im Quartal eine Art Stammtisch statt - zum (Aus-)Tauschen.
Voraussetzung
Mitmachen
kann jeder, man braucht nur ein bisschen Zeit und ein Händchen
für irgendetwas.
Grenzen
Tauschringe
wollen dem regionalen Handwerk keine Konkurrenz machen. Wer mehr als
50 Stunden Tausch-Arbeit pro Monat leistet, bewegt sich schon im
Bereich eines Minijobs und sollte den dann auch anmelden - so die
Empfehlung des Tauschrings Gießen.
Hier
finden Sie den Tauschring vor Ihrer Tür:
www.tauschringadressen.de
Allgemeine
Informationen zum Tauschen: www.tauschmagazin.de
Textform
des Fernsehbeitrages des HR in der Sendung "Service Familie"